Zugegeben, es mutet schon komisch an, wenn da im Primarkt-Prada-Universum eine Triumph so in Cafe Racer-Serienaufmachung im Schaufenster steht. Aber gut, Triumph fertig nicht mehr in England, was sofort auf Globalisationsverkorksung einer Marke hindeutet.
Unterscheidet sich damit aber von der Marke, für die sie das Image bilden soll: Barbour.
Berühmt sind die Wachsjacken von denen. Gute kosten da schon mal 600 Euro. Und auch wenn manche Jacken der vor ein paar Jahren wiederbelebten Marke nicht in England hergestellt werden, die Wachsjacken schon.
Und so komisch das hier in dieser Einkaufs-Umgebung ausschaut, so dermaßen gestellt, so widerlich kommerziell - so muss man der Marke lassen, dass sie die Triumph eigentlich nicht bräuchte, um sich eine Motorrad-Image zu geben. Denn solch eine Historie hat sie selbst, und zwar lustigerweise eine ganz erstaunlich große.
Ich zitiere die Homepage: „Bei den International Six Day Trials 1964 in Erfurt ging das US-amerikanische Team in Barbour International-Jacken an den Start, drunter Schauspieler-Ikone Steve McQueen.“ Und natürlich fuhr Steve Triumph.
Jetzt haben sie eben eine Kollektion, die: “zelebriert das 50-jährige Jubiläum des legendären Motorradrennens.“
Haja, warum nicht. Und weil das der Bengel da in seinen Jeans vor dem Schaufenster nicht weiß, stellen sie diese Triumph davor, denn die kennt er und von der träumt er.
Bald, wenn es seine Hormone zulassen, wird er sich einen Bart wachsen lassen.